Zündapp war eine der bedeutendsten deutschen Motorradmarken und gehörte zeitweise zu den Top-5 in Europa. Die Zünder- und Apparatebaugesellschaft wurde 1917 gegründet und widmete sich nach dem ersten Weltkrieg dem Motorradbau. Von 1921 bis 1984 wurden viele erfolgreiche Zündapp-Modelle produziert. Aber auch Nähmaschinen, Rasenmäher und Motoren für Flugzeuge und Boote trugen den Namen Zündapp.
Auch auf dem Automobilsektor versuchte sich Zündapp. 1924 und 1931 (Porsche Typ 12 Volkswagen) scheiterten zwei Projekte. In den 50er Jahren startete Zündapp den nächsten Versuch. Ab 1957 versuchte man, mit dem Zündapp Janus vom Boom der Klein- und Kleinstwagen zu profitieren. Er wurde als Lizenzbau eines Dornier- Prototypen (Dornier Delta) aber nur etwas über ein Jahr lang gebaut.
Der Zündapp Janus überraschte mit einigen außergewöhnlichen Konstruktionsmerkmalen. Er hatte zwei Sitzbänke, auf der die Passagiere Rücken an Rücken saßen. Sein Mittelmotor steckte unter den Sitzbänken und er hatte keine seitlichen Türen. Außerdem war das Design von Front und Heck sehr ähnlich. Daher trug der Zündapp Janus auch den Namen des römischen Gottes Janus, dem Gott des Anfangs und des Endes bzw. der Ein- und Ausgänge.
Der Zündapp Janus wurde nur 6902 mal gebaut. Die Gründe für den Misserfolg dürften zum einen im ungewöhnlichen Design und der Anordnung der hinteren Sitzbank gegen die Fahrtrichtung liegen. Wegen der Hecktür gab es zudem keinen Kofferraum, und vielfach beklagten Fahrer und Mitfahrer eines Zündapp Janus den lauten, dröhnenden Motor unter den Sitzen.
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