Die Marke Veritas, benannt nach der römischen Göttin der Wahrheit, existierte nur von 1947 bis 1953.
Gründer der Veritas-Arbeitsgemeinschaft waren der ehemalige Chef der BMW-Sportwagenabteilung Ernst Loof, der Kaufmann Lorenz Dietrich und der mehrfache Motorrad-Europameister Schorsch Meier. Später kam noch Werner Miethe dazu. Schon 1941/42 beschäftigten sie sich mit der Idee, nach dem Krieg wieder Autos zu bauen.
Im März 1947 begannen die drei in Hausen am Andelsbach, alte BMW 328 zu optimieren und zum BMW-Veritas umzubauen. Das geschah mit Kundenfahrzeugen und mit BMW 328, die vorher aufgekauft worden waren. Die originalen Bleche wurden durch eine Alu-Karosserie auf einem Gitterrohrrahmen ersetzt. Aus den originalen 80 PS wurden 115 gemacht. Wegen der allgemeinen Teile- und Material-Knappheit wurde viel improvisiert. Jeder Veritas war anders und damit ein Unikat.
Schon ein Jahr später folgte aus Kapazitätsgründen der Umzug nach Meßkirch. Als die 328er Motoren und Fahrgestelle zur Neige gingen, begann man, eigene Motoren und Chassis zu bauen. Der Veritas-Motor hatte sechs Zylinder, zwei Liter Hubraum und leistete 100 PS.
Der erste echte Veritas und der erste deutsche Nachkriegsrennwagen war 1947 der Veritas RS (RS wie RennSport). 1948 folgte der Veritas Meteor mit zwei Litern Hubraum. Veritas Rennwagen waren sehr erfolgreich. Insgesamt wurden auf Veritas 29 Gesamtsiege und 13 deutsche Meistertitel erzielt. 1949 und 1950 gewann ein Veritas Meteor das Solitude-Rennen.
Außer den Veritas für den Rennsport gab es noch drei Modelle für die Straße: den Veritas Comet und Comet S, den Veritas Scorpion und den Veriats Saturn.
1949 wurde in Zusammenarbeit mit Panhard der Dyna-Veritas gebaut. Der Dyna-Veritas hatte eine Karosserie von Baur. Allerdings wurden aus Kostengründen einige DKW-Teile verbaut. Für Vortrieb sorgte ein 32 PS leistender 744ccm-Zweizylindermotor. Mit 176 produzierten Fahrzeugen bis 1954 war der Dyna-Veritas der meistgebaute Veritas.
Anfang 1950 wurde der Rennbetrieb eingestellt, Veritas musste Konkurs anmelden. Daraufhin wurde die Produktion nach Muggensturm bei von Rastatt verlagert. Auch dort war wegen Geldmangel bald Schluss. Ernst Loof griff nach dem letzten Strohhalm. Mit seinem Teil der Konkursmasse wagte er einen letzten Versuch, die Marke am Leben zu erhalten. In den Boxen des Auto-Union-Teams am Nürburgring baute er ab 1951 den Veritas Nürburgring. Es entstanden nur wenige Limousinen, Cabriolets, und Coupés (die Quellen schwanken hier zwischen 8 und 20 Fahrzeugen) mit der Bezeichnung 5/51 und 3/51. Der Veritas Nürburgring war allerdings sehr teuer waren. 1953 war Veritas absolut zahlungsunfähig, die dritte Insolvenz war auch die letzte. BMW übernahm das, was von Veritas übrig war.
Die bekanntesten Veritas Oldtimer sind der Veritas RS, der Dyna-Veritas und der Veritas Nürburgring. Der Dyna-Veritas gilt unter Kennern aber nicht als reinrassiger Veritas. Als wahre Veritas gelten nur die etwa 30 BMW-Veritas und und die etwa 30 Stück Fahrzeuge mit der Veritas-Technik. Veritas Oldtimer sind sehr selten und somit auch sehr gefragt. Ab und an kann man mal einen Veritas Oldtimer auf Messen oder bei historischen Renn-Veranstaltungen erleben.
Bilder von Veritas Oldtimern und eine große Auswahl an Fahrzeughändlern, Teilehändlern und Markenclubs finden Sie auf Oldtimer.net