Der Markenname Brennabor wurde erstmals 1892 auf Fahrrädern verwendet. Nach Gründung der Brennabor-Werke in Brandenburg an der Havel im Jahre 1896 bauten die Gebrüder Reichstein zunächst Fahrräder und ab 1902 Motorräder. 1903 gab es erste Versuche, Automobile zu produzieren. Ab 1905 wurde der Brennabor Typ A1 in kleinen Stückzahlen gebaut.
Die Serienproduktion begann 1908 mit der Brennaborette. Im gleichen Jahr wurde ein eigener Rennstall gegründet, um die Marke international bekannt zu machen. Anfangs wurden die Motoren noch zugekauft, aber bereits 1910 wurden Brennabor Automobile komplett selbst gefertigt. Ab1912 wurden außerdem kleine Lkw und Lieferwagen produziert. 1919 wurde die Autoproduktion wieder aufgenommen. Schon Anfang der 20er Jahre stieg Brennabor zum größten Autohersteller Deutschlands auf. Der Brennabor Typ P war 1921 der erste Brennabor, der in Großserie hergestellt wurde. Sehr erfolgreich war auch der moderne und preiswerte Brennabor Typ S. 1923/24 erfolgte die Umstellung auf Fließbandproduktion. Ab Mitte der 20er Jahre war Brennabor hinter Opel die Nummer 2. 1928 wurden liefen gut 120 Autos pro Tag vom Band.
Die Weltwirtschaftskrise traf Brennabor mit voller Wucht, zumal es keinen Kleinwagen von Brennabor gab. 1929 ging die Produktion stark zurück. Brennabor Juwel 6 und Juwel 8, damals Deutschlands billigster Achtzylinder, konnten den Niedergang auch nicht mehr aufhalten. Ein Modell mit Frontantrieb (Juwel Front 10/45 PS)kam nicht über das Prototypenstadium hinaus. 1931 war Brennabor zahlungsunfähig, produzierte aber noch Autos und Leichtmotorräder. 1932 wurde die Brennabor-Aktiengesellschaft gegründet. Die Produktion von Autos und Lkw endete 1933, die Produktion der Leichtmotorräder im Jahre 1942.
Die meisten Brennabor Oldtimer sind an einer Plakette mit weißem B auf rotem Untergrund zu erkennen. Das B ist das Markenzeichen von Brennabor. Bemerkenswert ist, dass die Juwel-Modelle auf Wunsch ab Werk mit echten Bleikristallen als Kühlerfigur ausgestattet wurden.
1905-1906, 1908-11 Brennabor A1 3,5/8 PS bzw. 6/8 PS
1907-1912 Brennabor Brennaborette 3,5 , 4, 5,5 PS
1908-1910 Brennabor Kleinwagen 6/12 PS bzw. 6/14 PS
1911-1913 Brennabor B 5/12 PS
1910 - 1912 Brennabor Typ C 6/18
1910 - 1911 Brennabor Typ D 10/20 PS, 10/24 PS
1911 - 1914 Brennabor Typ F 8/28, 10/28
1911-1914 Brennabor Typ G 8/22 PS
1911 - 1914 Brennabor Typ L 6/18
1914 Brennabor Typ M 6/16
1914 Brennabor Typ 3 5/15 PS
1919-27 Brennabor Typ P /PW 8/24 PS, ca. 10.000 mal gebaut
1922-25 Brennabor Typ S 6/20 PS, ca. 3000 mal gebaut
1925-28 Brennabor Typ R 6/25 PS, ca. 20.000 mal gebaut
1927-30 Brennabor Typ AK 10/45 PS
1928-29Brennabor Typ Z ca. 10.000 mal gebaut
1928-32 Brennabor Typ ASK / Typ AFK 12/55 PS
1928-32 Brennabor Typ ASL / Typ AFL 12/55 PS
Gesamtproduktion aller A-Typen: ca. 10.000
1929-33 Brennabor Ideal Typ N / Ideal Extra Typ N 7/30 PS, ca. 10.000 mal gebaut
1929-32 Brennabor Juwel 6 / Juwel 6 Extra 10/45 PS, ca. 3000 mal gebaut
1930-32 Brennabor Juwel 8 14/60 und 14/65 PS, ca. 100 mal gebaut
1931-32 Brennabor 1 Liter Typ C 4/20 PS, ca. 1000 mal gebaut
1933 Brennabor 1 Liter Typ D 4/22 PS, ca. 1000 mal gebaut
1933 Brennabor Typ E 8/38 PS, ca. 100 mal gebaut
1933 Brennabor Typ F 10/45 PS, ca. 100 mal gebaut
Brennabor Oldtimer sind heute eine echte Seltenheit. Die Gesamtproduktion betrug etwa 70.000 Fahrzeuge. Davon haben nur wenige Autos überlebt. Entsprechend selten sind Brennabor Oldtimer auf Oldtimerveranstaltungen anzutreffen. Die meisten noch existenten Brennabor Oldtimer dürften in Sammlerhand sein und im Museum stehen.
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